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Herrenbreite

Die Herrenbreite, mondän vor dem Bahnhof gelegen, ist der „Grüne Salon“ der Stadt. Im Jahr 1373 das erste Mal als „der Herrn Breite“ urkundlich erwähnt, war sie schon immer ein öffentlicher Wiesenraum. Zunächst als Schieß- und Exerzierplatz genutzt, entwickelte sie sich über die Jahrhunderte zu dem großen Volksfestplatz der Stadt.

Im 19. Jahrhundert wurde die Herrenbreite eine bevorzugte Wohnadresse und erhielt ihre heute noch vorhandene herrschaftliche Wohnbebauung aus gründerzeitlichen Villen. Die ehemals militärischen Reitwege wurden nach und nach zu Promenaden umgestaltet.

Bis in das 20. Jahrhundert hinein blieb die Herrenbreite ein von Alleen eingerahmter Wiesenplatz. Die Gestaltung als Park begann erst in den 1960er Jahren unter dem Titel „Platz der Jugend“. 1991 erhielt die Anlage ihren ursprünglichen Namen zurück.

Landschaftsarchitektonische Veränderungen durch die
Landesgartenschau 2010

Die Berliner Landschaftsarchitekten vom Büro sinai haben die Grundstrukturen der Herrenbreite erhalten: die rahmenden Promenaden und die querenden Wegeachsen mit ihren Alleebepflanzungen. Aus ihnen ergaben sich acht Felder, die entweder „aktiviert“ wurden oder in sich ruhen. So entstand innerhalb des historischen Rahmens ein zeitloser Stadtpark zum Spielen, Bewegen, Entspannen und Flanieren. Das Thema des Parks ist das Reisen - angelehnt an Adam Olearius Reise nach Russland und Persien.

Spielplätze
Auf den vier Themenspielplätzen können die Kinder den in Ascherleben geborenen Universalgelehrten auf seiner Persischen Reise begleiten. Das Spielelement der „Wolgawälder“ erzählt von seiner ersten Reiseetappe. Dieses Spielgerät ist mit einem Gummibelag versehen und in seiner Höhe so gebaut, dass sich auch Kinder im Rollstuhl darunter entlang hangeln können. Die größte Spiellandschaft ist der beschwerlichen Querung des Elburs, dem höchsten Berg am kaspischen Meer, gewidmet. In den sagenhaften Orient werden die kleinen Gäste auf dem Feld der „Persischen Karawanserei“ entführt. Hier können sie, wie auch schon Adam Olearius, eine Herberge in der Oase entdecken. Ein Brunnen mit Sand lädt im Hof zum Matschen ein. Der „Schiffbruch bei Derbent“ erzählt mit einem schiffförmigen Kletterelement von der Sturmkatastrophe im Kaspischen Meer, der Adam Olearius nur knapp entkam.

Fontänenfeld
Im Zentrum der Herrenbreite, wo früher ein Springbrunnen aus den 60er Jahren stand, befindet sich heute ein spektakuläres Fontänenfeld - für die Erwachsenen sind die bis zu vier Meter hohen Wasserstrahlen ein wunderbarer Anblick, für die Kinder im Sommer vielmehr noch ein toller Wasserspielplatz.

Weltzeituhr
Die Weltzeituhr aus den 60er Jahren auf der Südwestseite der Herrenbreite blieb erhalten. Sie passt hervorragend in das Gesamtkonzept und vereint die Ferne und das Reisen in einem Bild. Die Uhr erhielt einen metallenen Sockel, auf dem eine Weltkarte mit ihren Zeitzonen und den auf der Herrenbreite vorkommenden Pflanzenarten abgebildet ist. Umrundet der Besucher einmal die Uhr, umrundet er damit symbolisch die Welt.

Fitness-Areal
Auf den langen Wegen der Herrenbreite lässt es sich nicht nur ausgezeichnet joggen oder Skateboard/Inline Skates fahren, seit April 2021 stehen für die körperliche Ertüchtigung zusätzlich diverse Fitnessgeräte zur Verfügung. Ob Hangeln, Klimmzüge oder Liegestütz, die vier installierten Elemente garantieren sportliche Abwechslung für jedes Alter.